Heute war unser letzter Tag an der Ostsee und wir sind noch einmal in den Darßwald gegangen um diese einmaligen Baumgestalten zu bewundern und um dem lästigen Nordostwind zu entgehen. Die Bäume auf dem Titelbild sind im wahrsten Sinne schräg. Die folgenden eher im übertragenen Sinne.
Dieses Baumpaar habe ich im Park des Gutshof entdeckt. Beide treiben aus und sind durch einen dicken Ast miteinander verbunden. Der rechte hat keine Wurzeln mehr, er wird vom linken ernährt.
Diese zwei sind beide noch vital und durch einen Bypass verbunden, wie er nicht schöner sein könnte. Vermutlich waren es sogar ursprünglich drei eigenständige Bäume.
Links umarmt eine Buche eine Kiefer recht innig. Eine echte Verbindung wurde von der Kiefer wohl abgelehnt. Dann wurde sie auch noch angezapft. Rechts hat sich eine Verbindung von Ast zu Stamm desselben Baumes gebildet.
Links ging ein Baum vollständig in der Verbindung mit seinen zwei Nachbarn auf. Rechts wieder eine Verbindung von zwei Nachbarbäumen. Soweit ich beobachten konnte, waren es ausschließlich Buchen, die diese Verhalten zeigen.
Links ein schönes Baumgesicht, rechts eine innige Umarmung mit Kuss.
Ein schönes Beispiel für das Ende eines Baumriesen. Hier haben Pilze und Insekten die Regie übernommen.
Ein multipler Baum sozusagen. Diese Baumriesen stehen in einem auffällig lichten Wald, es gibt kaum Unterholz und sehr wenig Jungbäume. Es handelt sich vermutlich um einen ehemaligen Hutewald. Später haben dann wohl Rehe und Hirsche die jungen Schösslinge abgeweidet, die zuerst von den Adligen, dann von den Nazibonzen und am Schluss von den DDR-Bonzen gehegt und gepflegt wurden. Seit 1990 ist der Darßwald Nationalpark und soll langfristig wieder Urwald werden mit wachsenden Mooren und einem angepassten Wildbestand.
Zum Größenvergleich hat sich der beste aller Ehemänner ausnahmsweise bereit erklärt mal an dieser Buche zu postieren. Wir stehen am ehemaligen Ufer des Altdarß. Vor rund 3000 Jahren änderten sich die Strömungsverhältnisse und die Hangkante wurde in den Westen verlegt. Das kann man heute noch deutlich erkennen.
Jetzt möchte ich doch noch zum Abschluss ein paar Bilder vom Kranichhotel, unserem Domizil auf Zeit, zeigen, weil es uns dort ausnehmend gut gefallen hat. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht und Pferd, Schafe, Hühner und Hund sind hier zuhause.
Wer offen ist für ungewöhnliches Ambiente, wird sich hier wohl fühlen. Die Betten sind auch für Leute, die am liebsten ihre Matratze mit in den Urlaub nehmen würden, zu empfehlen.
Der Ofen wäre nicht unbedingt nötig gewesen, die Zimmer haben Zentralheizung, aber so ein knisterndes Feuerchen ist als Wohlfühlfaktor kaum zu überbieten. Vor allem, wenn es draußen Temperaturen im einstelligen Bereich hat und der Wind die Bäume entwurzelt. Einer ist auf den Gästeparkplatz gekracht, aber zum Glück war gerade niemand da und wir haben eh die ganze Zeit vor der alten Schmiede geparkt.
Der Gang zu den sechs Zimmern. Durchaus gewagt, aber durch die Beleuchtung von unten bekommt das alles einen ganz besonderen Touch. Ist was für Leute, die gern mal aus den gewohnten Bahnen ausbrechen. Wir haben es nicht bereut und auch das Personal ist sehr nett. Es herrscht eine angenehm familiäre Atmosphäre. Das Frühstück wird auf dem Zimmer serviert. Für uns hat es zudem immer noch für ein ordentliches Vesper für unsere Wanderungen gereicht. Das Zimmer hat sogar einen kleinen Kühlschrank (der absolut geräuschlos ist). Nicht störend, eher kurios sind die Eigenheiten des Abflusssystems. Wenn hier im Haus jemand die Spülung betätigt oder die Wanne ablässt, fängt es in unserem Wannenabfluss sehr vernehmlich an zu gluckern. Ein sehr altes Kanalsystem, aber geruchlos zum Glück. Kurzum, ich kann es empfehlen. Wer die Adresse möchte, bitte melden.